Klebebeschlag im Noriker-Test

 

"Unser Fazit mit Lanzelot ist klar: Die Goodsmiths halten richtig gut. Sand, Beton, Matsch, Tiefschnee – alles gar kein Problem! 😎"

Heute möchte ich euch mal wieder einen Erfahrungsbericht liefern. Und zwar über den Klebebeschlag von Goodsmith. Der Test-Kandidat: Unser Noriker Lanzelot – wer sonst 😉

Vorweg noch eine kurze Erklärung, warum Lanzelot überhaupt einen Hufschutz benötigt. Ich bin eigentlich ein überzeugter Barhuf Verfechter. Aber es kann nun mal nicht jedes Pferd in jeder Lebenssituation bequem barhuf laufen; die möglichen Gründe sind zahlreich und sollten natürlich abgestellt werden, um ein gesundes, glückliches Pferdeleben zu ermöglichen. Manchmal dauert es aber einfach lange, bis Änderungen Wirkung zeigen (z. B. Futteroptimierung) und manchmal lässt sich die Ursache gar nicht abstellen.

 

Klebebeschlag beim Noriker
Grundplatte, Lasche, Klebelasche, Huf, Hufeisen

 

Letzteres ist bei Lanzelot der Fall: er hat eine schwere Arthrose in sämtlichen Gelenken der unteren Extremitäten, das heißt im Hufgelenk, Krongelenk und Fesselgelenk. Auch sind die Hufknorpel völlig verknöchert. Das heißt: fast alle dämpfenden Strukturen im Huf sind lahmgelegt oder nur eingeschränkt funktionsfähig.

Denn das Ergebnis ist jedenfalls: weil der Huf nur noch begrenzte Dämpfungsfunktion und reduzierte Beweglichkeit hat, ist einerseits das Hufwachstum verlangsamt (aufgrund mangelhafter Durchblutung) und andererseits wird bei jedem Schritt die volle Wucht ungefedert durch die Gelenke geleitet. Das Ergebnis: Lanzelot läuft ohne Hufschutz sichtlich fühlig bis schmerzhaft. Und das wollen wir natürlich auf keinen Fall!

Nach der Anbringung erfolgen bei uns stets bange Tage: hält das Ganze? Wie läuft er damit? Dazu müsst ihr wissen: Lanzelot stellt seinen Hufschutz auf eine ganz besondere Probe. Wir reiten ihn wegen der Arthrose nicht mehr, aber er lebt im Offenstall mit Paddock-Trail in Hanglage, was bedeutet: viel Bewegung bergauf und bergab, mit rund 800kg Wuchtgewicht eines Norikers oben drauf. Das hält nicht jeder Klebebeschlag aus!

Noch dazu hebt er seine Füße nur schleißig, was sich in zwei speziellen Bewegungsmustern äußert: Erstens fährt unser Schwergewicht ganz besonders gerne mit der Zehe in den Boden und zweitens dreht er am Stand. Das heißt, wenn er er um die Kurve läuft, hebt er dabei nicht beide Füße, sondern er bleibt mit dem inneren Bein stehen und dreht dieses am Boden. Beide Bewegungen verursachen ziemlich große Kräfte an den Laschenkrägen, was in der Vergangenheit daher häufig die Schwachstelle an den Klebebeschlägen war. Und was sagt der Goodsmith dazu?

 

Fazit: hält!

Unser Fazit mit Lanzelot ist klar: nicht nur, dass er damit seit Monaten super läuft, sondern die Goodsmiths halten auch richtig gut. Sand, Beton, Matsch, Tiefschnee – alles gar kein Problem! 😎 Der erste Goodsmith-Klebebeschlag war 8 Wochen am Huf, bevor wir ihn dann abgenommen haben. Nur 2 Laschen haben sich in dieser Zeit gelöst, was für die Haltbarkeit des "Beschlags" aber kein Problem war. Der Intervall an sich ist für Lanzelot aber zu lange, d.h. bei den nächsten Intervallen haben wir sie nach jeweils 6 Wochen abgenommen. Auch hier waren keine Ermüdungserscheinungen zu erkennen. In der Matsch-Saison haben sich zwar einzelne Laschen gelöst, aber der Klebebeschlag hat trotzdem tadellos bis zur Abnahme gehalten, ohne dass ich die losen Laschen nachgeklebt habe. Was will man mehr?!

 

Der Bericht erschien zuerst auf www.mein-leben-ist-ein-ponyhof.at


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