Keile im Klebebeschlag

Belastungsverhältnisse im Huf modifizieren

Keile sind Einlagen zwischen Huf und Beschlag/Bekleb, die im Trachtenbereich höher sind und zur Zehe hin gleichmäßig verlaufend abflachen. Keile gibt es in unterschiedlichen Höhen bzw. Winkelungen. Dabei wird jeweils angegeben, um wie viel Grad sie den Hufbein-Bodenwinkel erhöhen.

 

Aber wozu braucht man Keile eigentlich? Keile werden dazu eingesetzt, um den Huf “steiler zu stellen”, also den Hufbein-Bodenwinkel zu beeinflussen. Dadurch verändern sich die Belastungsverhältnisse im Huf, beispielsweise werden die Beugesehnen (und damit auch der Hufrollenkomplex) entlastet. Das kann im Fall von Verletzungen oder akuten Entzündungen sinnvoll sein, um das betroffene Gewebe zu entlasten. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass durch die Entlastung einer Struktur dafür eine (oder mehrere) andere Region(en) mehr belastet oder sogar überlastet werden. Daher sollten Keile in den allermeisten Fällen nur kurzfristig eingesetzt werden und möglichst bald wieder reduziert werden, damit nicht Schäden an anderen Strukturen entstehen.

 

Oftmals liegt auch die Annahme nahe, dass Keile bei kollabierten Trachten bzw. negativem Hufbeinwinkel eine Verbesserung bewirken würden, weil sie die fehlende Trachtenhöhe kompensieren können. Das ist aus statischer Sicht auch richtig (der Hufbein-Bodenwinkel wird verbessert), aber dafür wird mit Keilen auch das Zentrum der Druckbelastung im Huf in Richtung Trachten verschoben. Die Trachten werden durch die Keile daher vermehrt belastet – wenn diese bereits schwach oder gar kollabiert sind, dann führen (dauerhaft angewendete) Keile zu keiner Verbesserung oder sogar Verschlechterung der Situation. Diese Problematik kann durch den Einsatz von Hufpolster abgemindert werden, so dass die Druckverteilung gleichmäßiger über den gesamten Huf (und insbesondere auf den Strahl) gegeben ist.

 

Keilplatten sollten also meistens eher als temporäre Maßnahme im Zuge eines orthopädischen Beschlags bzw. Beklebs angebracht werden. Außerdem ist es wichtig, Keile gemeinsam mit Hufpolster anzuwenden, damit die veränderten Belastungsverhältnisse möglichst wenig zu Lasten der Trachten gehen, insbesondere wenn diese bereits schwach sind.

 

Keile gibt es aus unterschiedlichem Material, z.B. Leder oder Kunststoff. Ledereinlagen können besser dämpfen, drücken sich aber tendenziell auch mehr zusammen. Kunststoff bleibt hingegen über die Beschlagsperiode hinweg relativ formstabil.

 

Die Goodsmith-Keileinlage

Die Keile von Goodsmith sind in geringer Höhe gewählt (2.5°) und können bei Bedarf kombiniert (gestapelt) werden. So ist es möglich, den Huf z.B. bei einer Sehnenverletzung kurzfristig deutlich steiler zu stellen und bei Abklingen wieder schrittweise zu reduzieren.

Die Goodsmith-Keile sind zudem besonders einfach in der Handhabung, da sie perfekt auf die Goodsmith-Grundplatte angepasst sind: dank Stecksystem können sie einfach in das Loch zur Strahlausnehmung in der Grundplatte eingesteckt werden – so kann sicher nichts verrutschen! Zusätzlich können die Keile mit ein paar wenigen Tupfern Sekundenkleber fixiert werden, so dass die Keil-Grundplattenkombination gemeinsam am Huf angezeichnet und passgenau auf den jeweiligen Huf zugeschnitten werden kann.

Da die Goodsmith-Keile aus dem gleichen TPU-Material wie die Grundplatte bestehen, können sie außerdem mit dieser verschweißt werden. Die Laschen werden dann einfach an die gemeinsam verschweißte Keil-/Grundplatte angeschweißt.

 Autorin: Nathalie Kurz

Bilder: Goodsmith Archiv

Quellen


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