Nathalie Kurz- Hufbearbeiterin und Pferdetrainerin
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Über unseren Goodsmith Partner
Die heutige Hufbearbeiterin und Pferdetrainerin fing schon im Kindesalter das Voltigieren und klassische Reiten an. Das erste eigene Pferd ließ nicht lange auf sich warten…
Jahre später kamen durch ihren Mann zwei weitere Pferde dazu. Ein Noriker und ein Isländer. Gemeinsam zogen sie auf einen kleinen Hof und lebten mit der Herde Tür an Tür.
Durch die Anschaffung von nun drei Pferden beobachtete sie bereits nebenbei, wie unterschiedlich sich die gleiche Haltung, Fütterung etc. bei den drei verschieden rassigen Pferden auf ihre jeweilige Hufsituation auswirkten.
Zunächst beschäftigte sich die junge Frau aber mit der Ausbildung ihrer drei Schützlinge und wollte selbst in diesem Bereich beruflich tätig werden. Sie entschied sich für den Pferdegesundheitstrainer in Kombination mit einer 3-jährigen Trainer-Ausbildung für Klassische Dressur an der Zentaurus-Akademie. Später ergänzte sie diese noch mit einem Hufstudium an der ÖGH.
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Der Weg zum Klebebeschlag bzw. zu Goodsmith
Auschlaggebend (wie bei vielen) war ihr Noriker, welcher mit Arthrose und Hufknorpelverknöcherung zu kämpfen hatte und keine wirkliche Hilfe aufzufinden war. Nach einer längeren Phase mit Eisen, barhuf, Duplos und etlichen Klebeexperimenten, ist Nathalie mit Ursula Sündermann auf den Goodsmith gekommen. „Wir waren wirklich begeistert, denn mit einer (vor allem vergleichsweise) leichten Handhabung, haben wir eine sehr gute Dämpfung erzielen können und das mit einer erstaunlichen Haltbarkeit bei einem 850 kg schweren Pferd.“
Sie entschied sich zu einer Hufbearbeitungsausbildung, um ihrem eigenen Pferd helfen zu können. Aus dem Umfeld kamen mehr und mehr Anfragen, weshalb Nathalie ihre Haupttätigkeit in einer Softwareentwicklungsfirma aufgab und sich ganz den Pferden widmete.
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Goodsmith in Nathalies Einsatz
„Goodsmith ist meine präferierte Variante. Natürlich ist barhuf immer meine Erstlösung, da es die natürlichste Option für das Pferd und die unkomplizierteste für den Besitzer ist. Aber barhuf funktioniert nun mal nicht bei jedem Pferd. Dann tendiere ich eher zum Bekleb als zum Hufschuh (wobei sich dies nun eventuell dank dem neuen zu 100% individualisierbaren Hufschuh von Goodsmith ändert…). Nur in Spezialfällen nehme ich keine Goodsmith Platten. Ich schätze sehr, dass ich mit dem Goodsmith alles machen kann. Er bietet viel Spielraum und ich kann ihn dadurch individuell anfertigen. Dies ist aber manchmal auch eine Zeit- und Kostenfrage, weshalb ich in seltenen Fällen dann zu einer schon etwas mehr `vorgefertigten´ Grundplatte greife.“
Für ihre Rehepatienten greift die Hufbeabreiterin ebenfalls zum Goodsmith und kombiniert diesen für die Behandlung mit den entsprechend nötigen Add-ons. „Ich kann den Bekleb bei den Terminen super individuell anpassen, ohne immer alles neu machen zu müssen.“
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Erfahrung zur Qualität des Beklebs
Der Kleber hat sich bei Nathalies Kundenpferden noch nie negativ ausgewirkt und sogar bei Pilz erkrankten Hufen greift die Österreicherin lieber zum Sekunden- als dem 2K-Kleber. Die Löslichkeit ist gut, man benötigt minimale Mengen und auch sie ist mit dem Kleber schon öfter in Berührung gekommen.
„Größtenteils halten die Beklebe bombenfest; manchmal kann es zu Haftproblemen bei Pferden kommen, die ich noch nicht genau kenne. Trickreiche Stellen können bspw. der Lebensraum (extreme Hangkoppeln) darstellen, aber auch andere Faktoren… Habe ich diese Infos, kann ich beim Bekleb darauf eingehen und bspw. Seitenkappen anbringen.“
Es gibt auch Fälle, bei denen die Hufexpertin nicht zuerst zum Bekleb greift. Bspw. bei einer notwenidgen täglichen Versorgung des Hufes bei Strahlkrebs oder bei sehr maroden Hufwänden mit wenig vorhandener Klebefläche. Bei einem derzeitigen Kundenpferd mit Nageltritt entschied sich Nathalie zu einem Hufverband und einer anschließenden Bearbeitungsmethode mit einem Bekleb mit einer Trägerplattenlösung von Goodsmith. Es ist eine Art Deckeleisen.
Grundsätzlich ist der Goodsmith ihrer Meinung nach leicht zu verarbeiten. Überwiegend aufgrund der gleichen Materialien, die vom selben Hersteller kommen, was die einzelnen Produkte sehr kompatibel macht. Der Rest ist im Grunde eine Übungssache. „Am Anfang habe ich den Fehler gemacht, nicht zu wissen, wie viel die Platte an Passgenauigkeit toleriert und erst durch Probieren für mich heraus gefunden, dass diese schon eher knackig sitzen sollte, da die Materialien Flexibilität zu lassen, die Laschen dehnbar sind. Bei zu viel Spielraum, rutscht der Huf zu sehr oder der Bekleb kann sich lösen.“
Diese Erfahrungswerte müssen gesammelt werden.
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Dauer der Anbringung, Preis und Haltbarkeit eines Beklebs
Im Durchschnitt, Spezialfälle ausgenommen, lässt die junge Hufbearbeiterin die Beklebe 6 Wochen am Huf, denn „die meisten meiner Bearbeitungsintervalle fallen in genau diesen Abstand“. Selbstverständlich gibt es aber auch Fälle, in denen die Intervalle verkürzt werden. „Oftmals kann ich den Bekleb eins zu eins wieder verwenden. Auch bei Stellungskorrekturen oder Rehepferden, bei denen ich die Beklebe alle zwei Wochen neu mache, kann ich vielfach die Grundplatte und Laschen nochmals nutzen.“
Der Huffachfrau und Pferdetrainerin ist besonders wichtig sich Zeit für die Pferde und deren Hufbearbeitung zu nehmen. „Im Umgang mit den mit anvertrauten Vierbeinern bediene ich mich fast ausschließlich positiver Verstärkung. Ich begegne dem Tier mit Geduld, wenn es mich nicht versteht oder auch mal keine Lust hat. Mein Ziel ist es, dass Pferd zur freiwilligen Mitarbeit zu motivieren. Dafür habe ich ein kleines Toolset- angefangen von Leckerlies, um ihre Aufmerksamkeit und Konzentration zu stärken bis hin zu einer speziellen Matte, die ihnen bspw. bei schmerzenden Beinen das Stehen erleichtert. Besonders die jungen und alten Kundenpferde sind dankbar, wenn ich Ihnen mit viel Zeit und dem ein oder anderen Trick entgegenkomme, da sie ihre Hufe nicht so lange aufheben können.“
Ein Erstbekleb für zwei Hufe inklusive Bearbeitung aller Hufe dauert im Schnitt 1 ½ Stunden. Die Kosten für ihre Leistungen sind auf ihrer Website einzusehen.
Oftmals ist sie im Team unterwegs, denn da können einige Arbeiten parallel erledigt werden und sich ausgetauscht werden- besonders in schwierigen Fällen.
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Exkurs: angewandtes Training mit positiver Verstärkung unterstützend zur Hufbearbeitung (bei kniffligen Pferden)
Nathalies Herzensprojekt, das was sie ist, vereint und lebt, ist PferdeSinn. Ein Umgang mit Pferden basierend auf positiver Verstärkung.
„Die Pferdewelt steckt, was Training anbelangt, noch im letzten Jahrhundert fest. In anderen Bereichen hat sich das Training über positive Verstärkung schon mehr durchgesetzt, bspw. in Zoos, in denen mit gefährlichen Tieren gearbeitet wird und besondere Vorsicht bei Behandlungen oder eben Hufbearbeitungen geboten ist.
Es wurde festgestellt, dass die Tiere nicht nur mehr Spaß haben, sondern langfristig auch mit weniger nötigem Aufwand besser ausgeführte Erfolge erzielt werden können, wenn die Tiere motiviert (positiv überzeugt) werden.“
Training mit positiver Verstärkung meint, dass „falsches“ (von mir als Mensch beim Pferd nicht gewolltes) Verhalten nicht bestraft wird oder negative Konsequenzen erfolgen, sondern „richtiges“ (von mir als Mensch beim Pferd erwünschtes) Verhalten belohnt wird.
„Dies kann mit Futtertraining erfolgen“, wie Nathalie erklärt. Ein Leckerli folgt als positive Verstärkung. Wichtig ist, dass das Pferd freiwillig mitabreitet und Kommandos nicht nur ausführt, weil es alles für das Leckerli tun würde. Daher eignen sich hierfür Heucobs besonders gut- diese schmecken, erzielen aber keinen `Suchtfaktor´.
„Bei der Hufbearbeitung im Training verhält es sich einfach. Solange das Pferd die Hufe gibt und hält, wird es positiv verstärkt. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Pferd aktiv mitarbeitet und die Hufbearbeitung nicht als passives Prozedere über sich ergehen lässt. Je entspannter das Pferd, desto entspannter ist die Arbeit für mich als Hufbearbeiter.“
Nathalie unterscheidet grob drei Kategorien von Pferden, welche bei der Hufbearbeitung nicht ruhig stehen:
1. Pferde, die aufgrund von körperlichen Problemen oder Schmerzen Schwierigkeiten haben, bei der Hufbearbeitung mitzuarbeiten.
2. Pferde, welche aufgrund von Unsicherheit oder Angst die Mitarbeit verweigern.
3. Pferde, die schnell gelangweilt sind oder einfach "keinen Bock haben".
Bei allen Pferden versucht Nathalie die Ursache zu finden und zu beheben, anstatt einfach nur die Symptome (das Herumzappeln) zu unterbinden. „Entweder gilt es Angst zu nehmen, indem ich mit Hilfe von positiver Verstärkung dem Pferd zeige, dass es nichts Schmerzhaftes oder Ungutes zu befürchten hat bei dem, was ich mit ihm vorhabe; oder es gilt Unlust zu nehmen, indem ich mit Hilfe von positiver Verstärkung dem Pferd einen Grund gebe, mitarbeiten zu wollen.“
Eines ihrer jetzigen Kundenpferde kam beim ersten Termin höchst nervös aus dem Stall. Bereits einige Huffachleute haben ihn aufgegeben. Nathalie konnte ihn nicht einmal berühren. Beim ersten Termin konnte sie keine Bearbeitung durchführen, sondern musste dem Pferd erstmal beweisen, dass es nicht überrascht wird und er über jeden Schritt, der passiert Bescheid weiß. „Anfangs war es wichtig, wenn er mir den Huf gegeben hat, er diesen auch wieder bekommen hat, sobald er danach verlangte. Ich habe ihn nicht dazu aufgefordert noch länger auszuhalten, denn ich musste ihm erstmal die Gewissheit geben, dass hier nichts schlimmes oder gegen sein Interesse geschieht. Sobald er das verstanden hatte, konnte ich ihn dazu ermutigen mir den Huf auch länger zu halten, damit ich bei späteren Terminen meine Arbeit unkompliziert durchführen kann.“ Inzwischen läuft die Hufbearbeitung problemlos ab.
Die junge Pferdefrau versucht das Training so aufzubauen, dass das Pferd erst gar keine großartige Möglichkeit hat, überhaupt einen Fehler zu machen. „Beim Trainingsaufbau achte ich darauf, dieses so zu gestalten, dass es zum und fürs Pferd passt. Schnappt bspw. ein Pferd nach mir, lag das Problem schon vorab an mir, da Schnappen eine doch sehr laute und deutliche Äußerung des Pferdes ist und ich somit die ersten Anzeichen davor übersehen habe. Hat ein Pferd ein Problem mit dem Gleichgewicht, sollte dieses natürlich im Alltag geschult werden. Wenn ich als Hufbearbeiterin an dieses Pferd komme, habe ich nicht die Zeit dies selbst zu übernehmen, aber auch hier kann ich dem Pferd entgegenkommen. Anstatt auf Zwang das Pferd zum still und gerade stehen zu bringen, suche ich mir eine Wand, an die das Pferd sich lehnen kann und es ihm somit leichter fällt mir seinen Huf zugeben und geduldig auf drei Beinen zu stehen. Pferde, die die Hufbearbeitung erst noch lernen müssen oder früher hierbei schlechte Erfahrungen erlebt haben, lasse ich gerne „freier“ stehen, denn sind sie angebunden, fühlen sie sich schneller eingezwängt, da sie nicht die Möglichkeit haben sich so physisch auszudrücken. Sie sind eingeschränkter um sich zu `wehren´, was zu einer Steigerung der Angst und Aggressivität führen kann, was kontraproduktiv auf meine Arbeit wirkt. Freistehend fühlen sie sich sicherer. Natürlich hat dies zur Folge, dass mein Pferd auch mal drei Schritte weg gehen kann, mich dafür aber auch immer schneller und leichter wieder ranlässt, da es merkt wir arbeiten miteinander und gehen dabei auch auf seine Bedürfnisse ein. Dies ist eine sehr geeignete Trainingsmethode, wenn das Pferd erst lernen muss angebunden zu stehen oder wieder Vertrauen zu fassen.“
Bei einem jungen Araber mangelte seine Mitarbeit bei der Hufbearbeitung. Er zappelte rum und wurde schnell ungeduldig. Nathalie versuchte daher die Intervalle zu verkürzen, sodass die Hufbearbeitungen an sich nicht zu lange dauerten. Außerdem ließ sie die Besitzerin währenddessen Kopfarbeit mit dem Tier machen, sodass seine Ungeduld beschäftigt wurde. „Ich merkte, dass er beschäftigt werden wollte. Daher entschied ich mich nicht dazu ihn mit Leckerlies an die Situation zu lernen, sondern seinem Spielverlangen nachzukommen. In seinem Fall war das gut möglich, da er bereits ein hervorragend ausgeprägten Gleichgewichtssinn hatte und sich für die Hufbearbeitung nicht auf diese konzentrieren musste, um nicht wackelig zu stehen.“