Mauke

Als Mauke bezeichnet man eine Hautentzündung (Dermatitis) an den unteren Gliedmaßen des Pferdes. Meist beginnt die Entzündung in der Fesselbeuge, allerdings kann sich Mauke auch rasch über die Fesselbeuge hinaus ausbreiten, wenn sie nicht behandelt wird bzw. die Ursachen nicht abgestellt werden. Denn Mauke entsteht sehr häufig durch Einflussfaktoren aus der Umwelt: Feuchtigkeit, Ammoniak oder Reibung (z.B. durch Sand, Pflanzen, Hufglocken etc.) können die Haut an den Beinen schnell reizen. Auch falsche Fütterung (Nährstoffimbalancen) oder Allergien können die Haut schwächen und daher anfälliger für Mauke machen. Ebenso kann ein Parasitenbefall (z.B. mit Milben) der Auslöser für Mauke sein. In sehr vielen Fällen ist bei Mauke auch eine bakterielle Infektion beteiligt, weshalb zur Behandlung fast immer antibakterielle Mittel eingesetzt werden. Außerdem können genetische Faktoren die Anfälligkeit für Mauke erhöhen: weiße Beine mit heller Haut sind beispielsweise 2,6-mal häufiger betroffen als andersfärbige Beine.

Pferde mit viel Behang sind ebenfalls häufiger von Mauke befallen, vermutlich weil sie einerseits öfter unter Nährstoffmangel leiden und andererseits weil dichter Behang nur wenig Luft an die Haut lässt und sich im Behang häufig Verschmutzungen festsetzen, die zu Hautirritationen führen können.

Die Entzündung ist mit starkem Juckreiz verbunden, weshalb einige Pferde dann beginnen, mit den betroffenen Beinen heftig zu stampfen oder die krustigen Stellen blutig zu kratzen/beißen.

5 Stadien der Mauke

Die ersten Anzeichen für Mauke sind subtil und werden daher leicht übersehen – gerade hier wäre es aber noch sehr einfach, entsprechend darauf zu reagieren und ein Fortschreiten der Krankheit aufzuhalten. Denn Mauke verändert sich im Laufe der Erkrankung; konkret unterscheidet man fünf verschiedene Stadien:

 

  • 1. Stadium = Dermatitis erythematosa: Die Haut ist leicht gerötet
  • 2. Stadium = Dermatitis madidans: Die Haut ist deutlich gerötet und warm, außerdem leicht verdickt (“wulstig”); manche Pferde zeigen bei Berührung leichte Schmerzreaktionen
  • 3. Stadium = Dermatitis crustosa: Die Haut ist sichtbar aufgesprungen und in den Rissen ist Wundsekret sichtbar, das zu Krusten zusammenklebt; ab diesem Stadium ist Mauke auch für den Laien deutlich identifizierbar
  • 4. Stadium = Dermatitis squamosa: Zusätzlich zu den Krusten bilden sich Knötchen und Bläschen in der Haut und die Pferde zeigen bei Berührung deutliche Schmerzen; dieses Stadium wird bereits als schwere Mauke bezeichnet und kann zu Lahmheiten führen
  • 5. Stadium = Dermatitis verrukosa: Dieses Stadium wird auch als “Warzenmauke” bezeichnet und ist die chronische Form von Mauke; die Haut bildet dabei Granulationsgewebe, sichtbar als traubengroße Geschwüre; betroffen sind aufgrund von genetischer Prädisposition vor allem Kaltblüter

 

Behandlung von Mauke

Da Mauke verschiedene Ursachen haben kann und oftmals erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird, sollte zur raschen Bekämpfung in den meisten Fällen ein Tierarzt hinzugezogen werden. In jedem Fall muss die Haltung überprüft und ggf. angepasst werden: das Pferd sollte trocken und sauber gehalten werden, so dass die betroffenen Hautstellen nicht mit Kot und Urin in Kontakt kommen. Ebenso sollte die Ernährung überprüft werden: ist die Haut mit allen nötigen Nährstoffen im richtigen Verhältnis versorgt?

Darüber hinaus wird in den meisten Fällen eine antibakterielle Waschlotion sowie eine pflegende Creme eingesetzt, die eine weitere Infektion der zerstörten Hautbarriere verhindern soll. Mit der Waschlotion können etwaige Krusten aufgeweicht und vorsichtig entfernt werden, damit sich in diesen rauen Strukturen keine Parasiten oder Schmutz halten können. Keinesfalls sollten Krusten trocken abgelöst werden, da es dabei sehr leicht zu weiteren Verletzungen der Haut kommen kann und die Hautbarriere so weiter geschwächt werden würde.

 

Mauke erfolgreich zu bekämpfen ist oft ein langwieriger Prozess, speziell in fortgeschrittenen Stadien. Deshalb ist es so wichtig, bereits erste subtile Anzeichen, wie beispielsweise eine gerötete oder warme Hautstelle, ernst zu nehmen und gegenzusteuern. Dazu gehören nicht nur sanfte Pflegeprodukte, sondern vor allem auch eine Optimierung der Umgebungsvariablen (Haltung, Ernährung, Ausrüstung etc.).

 

Autorin: Nathalie Kurz

>> Quellen

 

 


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